Rückblick

Drei Jahre Klimamanagement im Bistum Trier

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Drei Jahre Klimamanagement im Bistum Trier

Wo die Energie bleibt:
Wärmebildaufnahme des Museums am Dom
Charlotte Kleinwächter,
Klimamanagerin des Bistum Trier

Gottes Schöpfung und unsere Verantwortung

Das Bistum Trier engagiert sich für den Umweltschutz und die Bewahrung der Schöpfung

Schon 2009 traf die Bistumsleitung die Entscheidung, ein umfassendes Klimaschutzkonzept zu erstellen. In der Folge entstand das Projekt ENERGIEBEWUSST, um Kirchengemeinden und katholische Einrichtungen zu motivieren, sich an der Klimainitiative zu beteiligen, Klimabeauftragte zu benennen, den Energieverbrauch in den Einrichtungen zu überprüfen und zu senken, und so einen Beitrag für den Umweltschutz zu leisten.

2015, fünf Jahre nachdem das Bistum seinen ersten Energiebericht vorgelegt hatte, verabschiedet das Bistum sein Klimaschutzkonzept. Dieses war auch die Grundlage für die Arbeit von Klimaschutzmanagerin Charlotte Kleinwächter, die im September 2016 den Bistumsdienst antrat. In der Folgezeit wurden 2017 die schon vorhandenen ökologischen Leitlinien überarbeitet und neu veröffentlicht. Die Ausführungsbestimmungen zu den Leitlinien erschienen im Folgejahr.

In den Jahren 2018 und 2019 wurden die Weichen für größere Klimaschutzprojekte des Bistums gestellt.

Folge des Energiegutachtens:
Das Museum am Dom bekommt
eine neue Heizung

Beispiele für CO2 Einsparungen im Bistum Trier

Bistumsschulen allgemein

Optimierung der Heizungen im Bestand

187,5

Museum am Dom

Erneuerung der Heizung und Umstellung auf Pellet

90,3

St. Maximin-Schule, Trier

Umstellung der Beleuchtung auf LED

66,0

Bistumsweit

Durchführung Gebäude-Energiechecks (Annahme 2 Prozent Energie­ein­spar­ung/Gebäude) bei 52 geprüften Gebäuden

22,3

Alfred-Delp-Schule, Hargesheim

Umstellung der Beleuchtung auf LED

12,5

Bischöfliches Generalvikariat

Dienstanweisung Recyclingpapier

1,3

Maßnahme     CO2-Einsparung [t/a]

Ökologische Leitlinien für das Bistum

Potenziale erkennen, die eigene Umweltleistung verbessern

Die Geschichte der Ökologischen Leitlinien für das Bistum Trier reicht bis ins Jahr 2003 zurück. Damals wurde von der damaligen Diözesankommission für Umweltfragen (DKU) eine erste Fassung der Leitlinien präsentiert und bistumsweit diskutiert. In Kraft traten sie 2004. Rund zehn Jahre später ging das Bistum an eine Überarbeitung der Ökologischen Leitlinien, die 2017 in Kraft gesetzt wurden. Komplettiert wurden sie von Ausführungsbestimmungen, die die konkrete Umsetzung der Leitlinien formulieren. Diese Handlungsanweisungen wurden am 15. Januar 2019 veröffentlicht.

Das Bistum verfolgt mit der Umsetzung der ökologischen Leitlinien mehrere Ziele: Zuvorderst die Förderung von schöpfungsverantwortlichem Handeln. Zudem sieht sich das Bistum Trier in einer Leit- und Vorbildfunktion. Auch will das Bistum nachhaltige Einsparpotenziale erkennen und die eigene Umweltleistung verbessern. Entsprechend entfalten sich die Anweisungen über mehrere Handlungsfelder: Die zu Gebäuden und Grundstücken, Beschaffung und Infrastruktur, aber auch Wasser, Abfall, Transport und Verkehr.

Das Controlling der Handlungsanweisungen ist eine Aufgabe der DKU. Alle drei Jahre berichtet die DKU an die Bistumsleitung.

Damit im Winter niemand friert:
Check einer Schulheizung

Zwischenzeugnis für die Schulen

Bistum Trier überprüft Heizanlagen der Bistumsschulen

Auf Initiative der Klimainitiative und in Absprache mit der Abteilung „Schule und Hochschule“ hat der langjährige Kooperationspartner ARGE Solar e.V. zusammen mit den Firmen FAMIS Gesellschaft für Facility Management und Industrieservice mbH sowie dem Gaswerk Illingen die Heizanlagen der Bistumsschulen geprüft. Ziel war es, Schwachstellen bei der Wärmeverteilung festzustellen und Verbesserungen vorzuschlagen.

Das Gesamturteil über den Zustand der Wärmeverteilung hinsichtlich Energieeffizienz wurde mit den Schulnoten sehr gut bis ungenügend angegeben. Von 14 Schulen oder Schulkomplexen erhielten drei die Note 2, zwei die Note 3, sechs die Note 4 und drei die Note 5.

Typische Schwachstellen waren überdimensionierte oder ungeregelte Umwälzpumpen, fehlende Zeitsteuerungen für den Absenkbetrieb der Heizungen oder der Warmwasser-Zirkulationspumpen, schlechte oder gar keine witterungsgeführte Steuerung der Heizwasser-Temperaturen sowie zu hohe Durchflüsse im Heizsystem. Daraus ergeben sich im Einzelfall die empfohlenen Maßnahmen: Pumpentausch, geeignete Einstellung der Regel- und Steuereinheiten und hydraulischer Abgleich.

Für die Zukunft ist zu überlegen, ob nach Installation von Neuanlagen oder Ersatzmaßnahmen die Heizwärmeverteilung grundsätzlich messtechnisch überprüft werden soll, um die Heizenergie so gut wie möglich nutzen und Gewährleistungsansprüche rechtzeitig geltend machen zu können.

Die Abteilung ZB 1.4 „Schule und Hochschule“ und insbesondere die Schulen in Trägerschaft des Bistums hoffen sehr, dass mit der Unterstützung der Klimainitiative endlich erreicht wird, dass die Schulen – entsprechend ihres Leitbildes – ihre ökologische Verantwortung nicht nur theoretisch thematisieren, sondern in noch stärkerem Maße auch praktisch in die Tat umsetzen können.

Noch braun, bald begrünt:
Das Dach der neuen Garagenanlage des Generalvikariates

Gut kann noch besser werden Die nächsten Schritte im Klimaschutz des Bistums

Da das Bundesumweltministerium das Klimaschutzmanagement bis August 2021 fördert, kann auch mit Maßnahmen mittlerer oder geringer Priorität des Klimaschutzkonzeptes begonnen werden.